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Indem wir uns dem Widerstands-Kollektiv anschließen, verpflichten wir uns dazu, stets nach den folgenden Werten zu handeln.  
 

Die Klimakatastrophe eskaliert, die Ungerechtigkeit nimmt zu und weltweit ist der Faschismus auf dem Vormarsch. 
Wir haben nicht das Recht, jetzt aufzugeben. 
Wir hören nicht auf, für die beste aller möglichen Welten zu kämpfen. 
Wir leisten Widerstand gegen die Gewalt, Zerstörung, Unterdrückung und Ausbeutung in dieser Welt. 

Wir haben nichts zu verlieren und eine Welt zu gewinnen - lasst uns damit anfangen!
 

Verantwortung

Wir wissen, dass die Welt nicht so sein muss, wie sie gerade ist, und dass wir sie verändern können. 
Wir haben eine Verantwortung für die Welt, in der wir leben und in der wir leben wollen.
Wir haben die Pflicht, uns der Zerstörung und Gewalt in den Weg zu stellen.
Wir übernehmen Verantwortung in der Bewegung und für die Bewegung. 

Veränderung (theory of change)

Wir setzen das Recht auf das gute Leben für alle selber um und wir fangen jetzt damit an. 
Die Politik hat auf Massendemonstrationen, Petitionen und massenhaften zivilen Ungehorsam nicht reagiert. Wir werden nicht mehr an eine handlungsunfähige Politik appellieren, sondern wir setzen die notwendigen Maßnahmen direkt um. 
Wir können und müssen Klimaschutz selber machen. 
Wir können und müssen Gerechtigkeit selber machen. 
Wir können und müssen Demokratie selber leben. 
Wir schaffen Veränderungen an vielen Orten gleichzeitig. 
Wir schaffen viele kleine Brüche in einem System, das das gute Leben für alle verhindert. 
Die demokratische Organisierung schlägt dort ihre Wurzeln und wächst zu demokratischen Veränderungen. 
Revolution ist ein stetiger Prozess aus unermüdlichen direkten Aktionen, Organisierung und Lernen.

Widerständigkeit

Wir leben Widerstand in Handeln und Haltung. Das eine geht nicht ohne das andere. 
Wir sind beharrlich und entschlossen. 
Wir sind lebensfroh und mutig.
Kein Widerstand ist keine Option.
Wir haben nicht das Recht, jetzt aufzugeben. 
Wir machens, weil es das Richtige ist. 

Gewaltfreiheit

Wir leisten Widerstand gegen die Gewalt und die Zerstörung in dieser Welt.
Dieser Gewalt nichts entgegenzusetzen wäre gewaltvoll. 
Wir sind gewaltfrei in der Gemeinschaft, im Protest, in unserer Haltung und in unserem Handeln.

Aufrichtigkeit

Unser Widerstand ist eine angemessene und notwendige Reaktion auf den Zustand der Welt. 
Wir finden richtig, was wir tun und müssen uns dafür nicht verstecken. Wir stehen zu unserem Protest und zu dem, was wir im Widerstands-Kollektiv tun und nehmen unvermeidbare Konsequenzen unseres Protests in Kauf. 
Uns ist bewusst, dass der Widerstand gegen ein gewaltvolles System immer auch Repressionen durch dieses System zur Folge haben kann. Dagegen stehen wir gemeinsam ein.

Gemeinschaft

Resistance is the strongest form of love. 
Wir organisieren uns, denn kollektiv ist unser Widerstand gegen dieses System stärker als alleine.
Wir leben unseren Widerstand gemeinsam. 
Wir sind alle verantwortlich für die Gemeinschaft und leisten Fürsorge- und Beziehungsarbeit.
Alle Menschen bringen sich nach ihren Fähigkeiten ein und erhalten Unterstützung nach ihren Bedürfnissen. 

regenerative Kultur

Wir achten aufeinander und unterstützen uns gegenseitig. 
Wir legen großen Wert auf eine regenerative Arbeitskultur. Wir tragen Verantwortung gemeinsam und lassen niemanden mit seiner Arbeit und seinen Aufgaben alleine. Wir respektieren die Grenzen anderer und fragen regelmäßig proaktiv nach, ob Menschen gerade mit ihren Aufgaben zurechtkommen oder ob sie Aufgaben abgeben möchten. Wir sind auch für uns selbst verantwortlich, auf unsere Grenzen zu achten und frühzeitig Aufgaben abzugeben. 
Wir wissen, dass das nicht allen Menschen gleich leicht fällt,  ihre Grenzen zu kommunizieren. Deshalb achten wir darauf, einen sicheren Raum zu schaffen, wo dies möglich ist. Wir übernehmen Aufgaben gemeinsam und wenn wir feststellen, dass wir sie als Gruppe nicht tragen können, entscheiden wir gemeinsam, welche wir abgeben und wie wir sie verteilen.

Demokratische Organisierung

Jeder Mensch soll jederzeit frei über sich entscheiden und kein Mensch soll Macht über einen anderen Menschen haben, denn auch Macht kann eine Form von Gewalt sein. 
Jeder Mensch kann und soll die Welt und die Bewegung mitgestalten, jede Stimme ist wichtig. 
Deshalb organisieren wir uns demokratisch.
Das oberste Ziel dieser demokratischen Organisierung ist, dass wir entscheidungs- und handlungsfähig sind. 
Partizipation bedeutet dabei immer auch, dass wir Verantwortung übernehmen. 
Demokratie wird nur gelebt, wenn sie auch in die Praxis umgesetzt wird. 
Wir sind uns bewusst, dass Hierarchien existieren und das wollen wir nicht ignorieren. 
Wir wurden alle in einer hierarchischen Gesellschaft erzogen und haben Verständnis, dass wir hierarchiearme Organisierung noch lernen müssen. Wir machen uns immer Privilegien und strukturelle Ungleichheit bewusst und arbeiten stets dagegen an. 

Lernkultur

Wenn wir diese Welt verändern wollen, müssen wir vieles, was wir in ihr gelernt haben, umlernen und ein neues Miteinander lernen. In diesem Prozess sind wir alle unterschiedlich weit. Wir unterstützen uns gegenseitig dabei und verurteilen einander nicht. 
Jeder Mensch bringt unterschiedliches Wissen und Erfahrungen mit.
Wir erkennen an, dass wir unterschiedliche Meinungen haben können und versuchen immer, Probleme von unterschiedlichen Perspektiven zu betrachten. So können wir alle voneinander lernen. 

Fehlerpositivität

Menschen machen Fehler und das ist okay, denn das macht uns zu Menschen. 
Widerstand ist ein ständiges Ausprobieren, Fehler machen, daraus lernen, anpassen und wieder ausprobieren. Wir verurteilen uns nicht für Fehler, sondern unterstützen einander. 
Wir haben den Mut, Neues auszuprobieren und dabei Fehler zu machen. So können wir lernen, was gut funktioniert und was nicht so gut funktioniert. 
Wir sind undogmatisch und pragmatisch. 

Verknüpfung von Kämpfen

Wir sehen den Kampf für Klimagerechtigkeit als einen globalen Kampf gegen Ungerechtigkeit, Unterdrückung und Ausbeutung. 
Wir kämpfen für das gute Leben für ALLE und damit gegen jede Form von Unterdrückung, Ausgrenzung und Diskriminierung in dieser Welt und innerhalb unserer Strukturen. Wir machen uns aktiv bewusst, dass unsere Kämpfe untrennbar miteinander verbunden sind.

Das gute Leben für alle

Wenn wir sagen, dass wir das gute Leben für alle wollen, dann meinen wir damit explizit nicht "Wohlstand im globalen Norden". 

Jeder Mensch soll frei von Herrschaft, Ausbeutung und Unterdrückung leben können. 

Wir wollen in einer Welt ohne Kapitalismus, Imperialismus und (Neo)kolonialismus leben. 

In Zeiten der eskalierenden Klimakatastrophe und Ausbreitung des Faschismus meint das gute Leben für alle vor allem, dass wir für die beste aller noch möglichen Welten kämpfen. Es bedeutet, dass wir nicht akzeptieren, wenn Zerstörung, Unterdrückung und Ausbeutung passieren, sondern dass wir dagegen ankämpfen. Es bedeutet, dass wir solidarisch sind mit allen Menschen, die davon betroffen sind.